Aussichtsturm Žalý – Heidelbergturm
Der einzige steinerne Aussichtsturm mit fast kreisrundem Blick ist ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für die Einwohner von Vrchlabí, sondern auch für Besucher der Berge. Im Sommer kann man zu Fuß oder im Fahrradsattel zu ihm aufbrechen, oder man benutzt die Seilbahn aus Herlíkovice, mit dem Bergroller geht es dann wieder runter. Im Winter ist er ein verlockendes Ziel für eine Winterwanderung durch die verschneite Landschaft, einen Ausflug mit Schlitten, die vor allem auf dem Rückweg zugute kommen. Wer in Herlíkovice Ski fährt, kann einen kurzen Abstecher zur Bergstation der Seilbahn machen, um nach kaum 200 Metern den Aussichtsturm zu besuchen und anschließend noch im hiesigen Ausflugsrestaurant zu einem guten Bissen einzukehren.
Der Gipfel des Heidelberges, tsch. Přední Žalý (1019 m ü. NN.) zwischen Benecko und Vrchlabí gehörte der herrlichen Aussicht auf das Riesengebirge wegen schon seit Anfang des 19. Jh. zu den beliebtesten Ausflugszielen. Ein erster, schlichter hölzerner Aussichtsturm, eher ein trigonometrischer Punkt, wurde hier schon anno 1836 errichtet. Später überwucherte Wald diesen beliebten Aussichtspunkt und so ließ der Hohenelber Riesengebirgs-Verein 1888 einen 15 Meter hohen, montierten Stahlaussichtsturm erbauen. Gleich neben diesem Aussichtsturm ließ Johann Graf von Harrach dann anno 1890 einen gezimmerten Ausflugsgasthof mit Veranda errichten. Nach nur vier Jahren war der eiserne Aussichtsturm jedoch in einem solch desolaten Zustand, dass der Bezirkshauptmannschaft seinen Abriss anordnen musste.
Den heutigen steinernen Aussichtsturm ließ Johann Graf von Harrach im Jahre 1892 auf Initiative des Klubs Tschechischer Touristen aus Jilemnice errichten. Zu Ehren des österreichischen Monarchen Franz Joseph I. wurde er auf dessen Namen getauft und am 7. September desselbigen Jahres für den Publikumsverkehr freigegeben. Zusammen mit dem Aussichtsturm wurde auch ein neuer Zugangsweg aus Mrklov zum Heidelberg/Žalý gebaut. 1900 brannte der ursprüngliche Gasthof ab, an seiner Statt wurde ein neues gezimmertes Restaurant errichtet, das eigens zu diesem Zweck von der Jubiläumslandesausstellung in Prag hier her versetzt wurde. Im 2. Weltkrieg verschwand auch dieser Gasthof und so wurde 2009 eine Kopie des Restaurants aus der Feder des Arch. Klose erbaut.
Vom Aussichtsturm bietet sich eine spektakuläre Aussicht auf das Riesengebirge und das Riesengebirgsvorland – z.B. auf die Kesselkoppe/Kotel, das Hanč-Vrbata-Denkmal auf der Goldhöhe/Zlaté návrší, den Schüsselberg/Medvědín und Schwarzen Berg/Černá hora, auf die Wiesenbaude/Luční bouda und die Schneekoppe/Sněžka. Bei klarer Sicht zeichnen sich auch deutlich die entfernteren Silhouetten des Jeschken/ Ještěd, Ralsko und Zvičina, der Burg Bösig/Bezděz und der Burgruine Trosky ab.
Am besten gelangt man zum Aussichtsturm auf dem roten Wanderweg aus Benecko. Man kann aber auch den Sessellift aus Herlikovice benutzen.